04 Dezember 2006

 

Wohldefiniert die Zweite

Im Rahmen unserer Gruppenarbeit zur Entwicklung eines Unterrichtskonzeptes anhand von Computerspielen für den naturwissenschaftlichen Unterricht stießen wir auf das Spiel „Genius Physik“. Dieses Spiel ist wie eine Aufbausimulation à la Sim City konzipiert und bietet zusätzlich eine Reihe von physikalischen „Rätseln“, die gelöst werden müssen um neue Technologien und Kapital zu erhalten. Statt des Bürgermeisters in Sim City schlüpft der Spieler in die Rolle eines Unternehmers, der anfangs eine Fahrradwerkstatt betreibt und durch geschickte Investitionen und Entwicklungen zum Chef eines großen Konzerns aufsteigt.

Jede der angesprochenen Aufgaben ist so in den Spielverlauf integriert, dass der Spieler nie das Gefühl hat „Physik zu betreiben“. Der Spieler erhält zu Beginn des Spiels die Möglichkeit eine Zeitschrift zu abonnieren, die ihn über interessante physikalische Phänomene informiert. In diesen Informationen befinden sich Ansätze und Hintergründe zur Lösung der auftretenden Probleme: Beispielsweise bekommt der Spieler die Aufgabe, einen Flaschenzug zur Bewegung großer Lasten zu entwickeln oder er muss einen Dampfkessel perfektionieren, was schließlich sogar zu einem eigenen Patent für diesen führt.

Da die Probleme in den abwechselungsreichen Spielverlauf passen müssen, wird auf eine Vielzahl unterschiedlicher Themenbereiche der Physik zurückgegriffen. Der Physikunterricht muss jedoch aufgrund verschiedener Anforderungen, zum Beispiel Lehrplänen und nationaler Bildungsstandards, nach Themengebieten trennen. Daher ist ein systematisches Unterrichten eines Teilgebietes mit diesem Spiel nur schlecht möglich. Wäre allerdings eine Einstellungsmöglichkeit für bestimmte Themengebiete in das Spiel eingebunden, so könnte man das Spiel durchaus zur Wiederholung eines Unterrichtsabschnittes nutzen um das behandelte Thema lebendig, „realitätsnah“ und interessant zu gestalten.

Ein umfassendes Unterrichtskonzept lässt sich anhand dieses Computerspiels für den Physikunterricht - wie bereits angesprochen - leider nicht realisieren. Deshalb wird der Physiklehrer wohl auch in Zukunft auf den Einsatz von Computerspielen im Unterricht verzichten müssen.

Entstanden in Zusammenarbeit mit dem Blog Simulationen und serious games in der Aus- und Weiterbildung


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